Songs

an einem Sommerabend 2007


Das Programm des Bayerischen Fernsehens bietet in Sachen „Songs an einem Sommerabend“ eine Reihe von Sendungen an. Produktionen der letzten Jahre, die neue des Jahres 2007, zwei Sendungen mit Nachwuchs „Die Neuen von den Songs“ und ein Special mit Bodo Wartke.

Für Sie hier die Zusammenfassung des Angebots:

Sendedaten „Songs an einem Sommerabend“...

2007 sangen und spielten:

u. a. sowie

Nachwuchspreisträger der Hanns-Seidel-Stiftung des Jahres 2007

Moderation: Bodo Wartke und Ado Schlier

Künstlerische Leitung: Ado Schlier

 

 

Reinhard Mey

Reinhard Mey musiziert seit über 40 Jahren. 1956 kaufte er seine erste Gitarre, seit über 30 Jahren textet und komponiert er Lieder, vertonte u.a. Gedichte von Francois Villon, wollte vor 27 Jahren „wie Orpheus singen“ und wurde vor 20 Jahren für eine Million verkaufter Platten des Titels „Gute Nacht, Freunde“ mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Sich selbst treu zu bleiben und doch neue Töne anzuschlagen ist eine Kunst, die Reinhard Mey vortrefflich beherrscht.

Reinhard Mey gehört zu den wenigen, die es verstehen, über Jahrzehnte ein großes Publikum mit seinen Tourneen zu erreichen. Auch seine im Frühjahr abgeschlossene Tournee in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Süditalien erreichte Hunderttausende.

Reinhard Mey hat sich verändert, wie wir alle uns mit jedem Tag verändern, wenn wir nicht versteinern. Nein, Reinhard Mey ist nicht mehr „der Alte“, er ist nicht stehen geblieben, er ruht sich nicht auf dem Ruhm seiner legendären Titel aus, die bis heute nichts von ihrer fast schon zeitlosen Präsenz verloren haben. Er ist inzwischen 500 Lieder weitergegangen, reifer geworden und weiser, dabei hat er seine Zähne nicht verloren und seine Lieder nicht ihren Biß. Er ist direkter geworden, wissend, daß er nicht mehr alle Zeit der Welt hat, um zu sagen, was er sagen will. Die Zeitgeiststürme haben ihm nichts anhaben können und nicht der Wandel der Zeiten und Geschmäcker, weil er sich immer selbst treu geblieben ist und seinen Idealen von Menschlichkeit, Aufrichtigkeit und Frieden. Er geht seinen Weg aufrecht, wie er es immer getan hat.

Reinhard Mey versteht es, sein Publikum mit jedem einzelnen seiner Lieder immer neu für sich einzunehmen und, was ihm selbst wohl noch wichtiger sein dürfte, für die Sache, der er sich musikalisch annimmt.

Es gibt viele außergewöhnliche Facetten im Leben und Werk des Reinhard Mey:

So schlug er zu einer Zeit, als das Zusammenwachsen Europas noch ein zartes Pflänzchen war, dauerhafte Brücken nach Frankreich, die Franzosen kennen und lieben ihn als „Frédéric Mey“ so sehr, wie die Deutschen ihren „Reinhard Mey“ schätzen.

Die Hobbyflieger haben in ihm ihren wohl prominentesten Mitstreiter gefunden, der nicht zuletzt das Lied geschrieben hat, das zur Hymne aller geworden ist, die sich – aktiv oder passiv – mit Leidenschaft in die Lüfte erheben. Daß Reinhard Mey wirklich in allen Elementen zuhause ist, zeigt sich symptomatisch darin, daß er sich zugleich zum Botschafter der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ macht.

Reinhard Mey ist stets in besonderer Weise den stillen Tönen verbunden und so macht er auch von seinem vielfältigen Engagement für drängende Zeitprobleme und bedrohte Menschen kein lautes Aufheben, muß eher gebeten werden, sein vielfältiges Wirken an seinen Namen zu binden. Er engagiert sich für die Kinder-Aids-Hilfe und kämpft gegen den sexuellen Mißbrauch von Kindern.

Reinhard Meys nunmehr 24. Album ist Ende April 2007 erschienen, es ist also brandaktuell und doch so zeitlos wie alle Alben vor ihm.

Der Titel „Bunter Hund“ ist Programm, es sind die „Minima Moralia“ des Reinhard Mey, 13 Miniaturen unserer Welt, in denen sich jeweils eine Facette unserer Welt und unserer Zeit spiegelt, Bruchstücke zwar und doch steht jede für Typisches, uns allen Vertrautes, gemeinsam Erlebtes, vielleicht sogar Erlittenes.

Genial die Idee, bei einem Bummel über die „Friedrichstraße“ all´ jene Namensträger Revue passieren zu lassen, die Deutschlands Geschichte in Glorie und Leid mitgeprägt haben.

Feinsinnig im Nachruf auf „Schraders Filmpalast“, dem sterbenden Vorstadtkino, dessen Film unser ganz persönlicher ist.

Von analytischer Klarheit, wenn er in „Der Fischer und der Boß“ von Macht und Arroganz kündet und damit ein Sittenbild unseres durchökonomisierten Alltags entwirft.

In „Sommer 52“ und „Drei Kisten Kindheit“ liegt gleich eine zweifache Hommage an die Kindheit, aus dem Blick zurück in das eigene Erleben und im Blick auf das, was mit dem Flüggewerden der eigenen Kinder noch im nun leeren Haus übriggeblieben ist, melancholisch zwar, aber nie sentimental.

Geradezu beängstigend aktuell wird Reinhard Mey mit „Kai“, hier klagt er vom Leid der Eltern eines Fliegers, der auszieht, den Frieden zu sichern und nicht mehr heimkommt.

Reinhard Mey, nach wie vor einer der erfolgreichsten Liedermacher in Deutschland, ist von Anfang an bei den „Songs“ mit dabei. In diesem Jahr wird er zum 12. Mal bei diesem renommierten Open-Air-Konzert mitwirken und seine Lieder singen, zum erstenmal gastierte Reinhard Mey 1987 in Banz, zum bisher letzten Mal im Jahre 2006.

 

Viva Voce

VIVA VOCE nennt sich die erste A-cappella-Boyband Deutschlands, doch der Charme der fünf jungen Sänger verzaubert nicht nur Teenies, selbst die reiferen Semester lassen sich von den mal rhythmischen, mal melancholischen Weisen, von sanften Songs und härteren Beats mitreißen.

Gegründet wurde die Band 1998 von ehemaligen Mitgliedern des renommierten Windsbacher Knabenchors. Allerdings singen die ehemaligen Chorknaben schon lange keine geistlich-klassische Literatur mehr. Inzwischen haben sie ihren eigenen Stil entwickelt, den sie selbst als Vox-Pop“ bezeichnen. VIVA VOCE verbindet in diesem individuellen Musikstil Elemente der aktuellen Popmusik gekonnt mit den Stilmitteln des A-cappella-Genres und hat sich als erste A-cappella-Boyband Deutschlands bereits in der Szene etabliert. Davon zeugen ihre Engagements im gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus, sowie die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben wie dem Internationalen A- cappella-Wettbewerb in Graz 2004 (Publikumspreis) oder der „Tuttlinger Krähe“ 2005 (Publikumspreis).

Im aktuellen Programm „gefühlsecht“ bestechen Bastian, David, Heiko, Jörg und Thomas durch virtuose Bühnenpräsenz, die ohne Zappeligkeiten auskommt. Durchdachte Choreographien und augenzwinkernde Moderationen beziehen das Publikum mit ein. Es kann durchaus auch im Rahmen größerer Veranstaltungen ein Gefühl von Wohnzimmeratmosphäre entstehen, die aber gleich wieder umschwingt, wenn die Fünf anfangen, „die Bude zu rocken“.

Liest man ihren Tourplan, so finden sich namhafte Spielstätten quer durch die Republik: Thalia-Theater Hamburg, Theater im Fischereihafen Bremerhaven, Gewandhaus Leipzig, Bundesgartenschau München, Capitol Mannheim, Theater Fifty Fifty Erlangen, Pantheon Bonn, Muffathalle München etc. Dank Engagements in Linz, Graz, Luzern, Fonjod (Ungarn) oder auf Kreuzfahrten der Hapag Lloyd (MS Europa) kommen „die Jungs auch ganz schön in der Weltgeschichte rum“.

Diverse Hörfunk- und Fernsehproduktionen liegen hinter ihnen, wie die „Songs an einem Sommerabend“ und „Junger Wein und alte Lieder“ mit dem Bayerischen Fernsehen, ein einstündiges Feature über die Band im Deutschlandradio Berlin, Teilnahme an der Sommertour und am Frühlingsfest auf der BuGa von Bayern I oder ein Auftritt bei „Hier ab vier“ im MDR-Fernsehen.

Zwei CDs sind bisher bei ihrem Label „Chaos“ in Ludwigsburg erschienen, „Ich find dich dufte“ (2003) und „gefühlsecht“ (2004). Studierten die Mitglieder zu Beginn noch teils Gesang, teils andere musikalische Fächer, so entschied man sich im Jahre 2003 dafür, der A-cappella-Musik und dem Projekt „VIVA VOCE“ den Vorrang zu geben und die Band hauptberuflich zu betreiben. „Die Bezeichnung a cappella-Boyband haben wir ganz bewußt und ohne Ironie gewählt. Wir wollen junge und jung gebliebene Menschen ansprechen, wollen zeigen, daß pure, handgemachte Musik nicht uncool sein muß“. Das gelingt VIVA VOCE eindrucksvoll und gefühlsstark, auch ganz ohne Gitarre, Bass und Schlagzeug.

Die aktuelle Formation besteht seit 2004 aus: David Lugert (Tenor), Bastian Hupfer (Tenor), Jörg Fischer (Bariton/Beatbox), Thomas Schimm (Bariton) und Heiko Benjes (Bass).

 

Heinz Rudolf Kunze

Heinz Rudolf Kunze, Jahrgang 1956, Studium der Germanistik und Philosophie an den Universitäten Münster und Osnabrück, 1978 Literatur-Förderpreis seiner Heimatstadt Osnabrück, gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Rockmusikern. Mit „Dein ist mein ganzes Herz“ landete er seinen ersten Top-Ten-Hit, es folgten Charterfolge wie „Mit Leib und Seele“ oder „Alles was sie will“ und die Verleihung namhafter Schallplattenpreise. Zu seinen 23 Alben gehören Erfolgsalben wie „Brille“ (1991), „Macht Musik“ (1994) und „Halt“ (2000).

In den 80er Jahren begann Heinz Rudolf Kunze auch als Musicalübersetzer zu arbeiten. So übertrug er „Les Misérables“ (1993 in Österreich mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet), „Miss Saigon“ und „Rent“ ins Deutsche; 1988 erhielt er den höchsten Preis der deutschen Musical-Industrie für seine Übersetzung des Lloyd Webber-Stücks „Joseph“.

Mit der Neubearbeitung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ hat er seine erfolgreiche Arbeit als Songtexter und Autor fortgesetzt. Er schuf auch den Eröffnungssong für den „Evangelischen Kirchentag 2005“ in Hannover mit seinem langjährigen Gitarristen und Komponisten Heiner Lürig.

Im Herbst 2004 hatte sein Musical über E.A.Poe am Stadttheater in Saarbrücken Premiere. Zusammen mit Konstantin Wecker schrieb er das Musical „Quo Vadis“ für das Stadttheater Trier, es kam im Frühjahr 2005 zur Aufführung.

Auch in seinen Büchern präsentiert er sich als Wort-Künstler.

„Sprache ist ein Scheitern, das der Rede nicht wert ist“ – zumindest für Heinz Rudolf Kunze. Er läßt ihr nichts durchgehen, und erst recht nicht denen, die geschwätzig die eigene Geistlosigkeit nieder reden wollen.

Kunze bleibt der unbequeme Beobachter, der in seinem reichen Sprachreservoir immer wieder neue Mittel findet, schleichende Veränderungen in der Gesellschaft in ein schrilles, entblößendes Licht zu rücken. Das Erstarren in der Warteschleife des Lebens, die Orientierungs- und Ziellosigkeit in Politik und Privatem stehen in seinen Texten und Liedern meistens im Vordergrund. Doch Kunze ist keiner, der aus dem Glashaus heraus mit Steinen wirft. Immer wieder stellt er kritisch die eigene Zuschauer-Position in Frage, beschreibt die Diskrepanz von Sehnsüchten und Vermögen, vom Aufruhr der Gedanken und vom Defätismus oder der Ratlosigkeit, wenn es darum geht, diese ins Leben hineinzustoßen. Er provoziert, spielt mit Rollen und Haltungen, schmäht und ironisiert, ist bitter oder kokett – kurz, er tut alles, um seine Zuhörer und Leser zu einem Gespräch zu verführen, zum Widerspruch zu reizen oder zum Zuspruch.

 

Barbara Thalheim

Geboren 1948 in Leipzig, aufgewachsen in Berlin; wegen ihrer schlechten schulischen Leistungen, besonders in Musik, ließ sie sich zur Schlagersängerin ausbilden (Fachschule für Unterhaltungskunst), später: Kompositionslehrgang an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ bei Prof. Wolfram Heicking, der an ihr verzweifelte (O-Ton Thalheim)!

In den Jahren zwischen 1974 und 1980 baut Barbara Thalheim ihre Karriere in der DDR mit einer ersten Band und mit einem Streichquartett auf, mit den bedeutendsten Liedermachern und Chansoniers realisiert sie in diesen Jahren Projekte und Tourneen, u.a. mit Marek Grechuta (Polen), Hermann van Veen (Niederlande), Konstantin Wecker, Hannes Wader, Hanns-Dieter Hüsch (Deutschland), Georg Danzer, Erika Pluhar (Österreich), George Moustaki, Juliette Greco (Frankreich).

In der DDR, dann auch in der BRD veröffentlicht sie mehrere Schallplatten, sie erprobt verschiedene Bandbesetzungen zwischen Klassik und Rock.

Nach der Wende folgen, nach dem Eröffnungskonzert der Wiener Festwochen 1990, Tourneen mit der Berliner Rockband Pankow.

1993 beginnt ihre wichtigste, bis heute anhaltende Erfolgsphase in der Zusammenarbeit mit dem französischen Akkordeonisten Jean Pacalet, bereits ein Jahr nach der Verbindung beider musikalischer Karrieren werden die Künstler für ihre gemeinsame CD „Fremdegehen“ mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ geehrt.

Ungeachtet des großen Erfolges zieht sie sich für zwei Jahre in die Kulturpolitik der Stadt Berlin zurück, wird für die „Schaustelle Berlin“ des Senats tätig und entwickelt die Veranstaltungsreihe „Kunst im Quadrat“.

1998 hält es sie nicht länger fern von ihrem Publikum, sie nimmt die Zusammenarbeit mit Jean Pacalet wieder auf, zwei Jahre später erscheint ihre Autobiographie „Mugga“ bei edition ost, in Lesereisen stellt sie sich ihrem Publikum als Autorin.

Ab 2001 beginnt ihre enge Beziehung zu Frankreich, ihre Texte werden ins Französische übersetzt, sie stellt sie auf mehreren Chansonfestivals im Nachbarland vor, im gleichen Jahr tritt sie auf Teneriffa auf.

Im Jahr 2003 fesselt sie ihre Auditorien in Belgien, im Kosovo und erstmals auf dem afrikanischen Kontinent, das Jahr darauf beginnt wiederum auf dem Schwarzen Kontinent, mit einem Konzert im Senegal. Im April folgt der „Coup de coeur“, der 1. Preis für die CD Fire de ma grande Gueule (Nebelhorn) von der französischen Chansonzeitschrift Chant´ Essonne; bei duo-phon-records bringt sie die CD Insel Sein heraus. Es folgt der Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Gastspiele in Schweden, Norwegen, Frankreich und Marokko runden das Erfolgsjahr ab.

2005 gibt sie in Deutschland und Österreich über 80 Konzerte, sie veröffentlicht das Hörbuch Poe & Sie mit Michael Wüstefeld, Richard Pietraß, Willi Bartsch und Roza Domascyna.

2006 folgen neue Theater- und Plattenproduktionen für das Pläne-Label, Konzerte führen sie nach Paris, Quebec (Canada) und Berlin, im Januar diesen Jahres gastiert sie in Algerien.

Barbara Thalheims Lieder und Texte spiegeln zwei Hauptstränge ihrer Biographie wider: das Aufwachsen in der DDR, ihre Verstrickung in das politische System als inoffizielle Mitarbeiterin der Stasi, den kritischen Rückzug vom SED-Regime und den nachfolgenden Ausschluß aus der Partei, schließlich die kritische Auseinandersetzung mit dem Verfallsprozeß der DDR und mit der Wende.

Viele dieser Erfahrungen und Reflexionen fließen in die Spiegelung der aktuellen bundesrepublikanischen Realität im deutschen Liedgut zwischen Klassik und Vormärz ein.

Der zweite Pol bindet sie an Frankreich, an seine große Chansonszene, natürlich an den künstlerischen Partner Jean Pacalet und über ihre Freundin Hannelore Cenefels, die sich als Sozialarbeiterin

in einer Vorstadt von Dijon mit den Integrationsproblemen nordafrikanischer Jugendlicher auseinandersetzt, über sie schlägt sie in ihrem künstlerischen Schaffen auch die Brücke zum afrikanischen Kontinent.

 

Sebastian Krämer

Geboren wurde Sebastian Krämer 1975 in Bad Oeynhausen.

Bereits zu Schulzeiten trat er als Kabarettist auf und gewann schon in jungen Jahren Kleinkunst- und Kulturwettbewerbe, darunter den „Jugend kulturell“ Förderpreis 1995 und den „Kulturpreis des Landes Lippe“ 1996.

Zwischen 1992 und 1995 stellte er regelmäßig seine neuen Kabarettprogramme im Theatercafé Freiburg vor. Seit jenen Jahren gastierte er auf zahlreichen Kleinkunstbühnen in Deutschland und der Schweiz.

Von 1993 bis zum Jahr 2000 gehörte Sebastian Krämer der von Christof Stählin geleiteten „Friedberger Akademie für Poesie und Musik“ (SAGO) an.

Seit 1996 lebt er in Berlin, hier ist er regelmäßig im „Scheinbar-Varieté“, im „Zebrano-Theater“, im „Grünen Salon“ der Volksbühne und auf diversen Lesebühnen vertreten.

Er schrieb Bühnenmusiken und führte Regie für die studentische „Stiftung Theater“ und das „Chapeau-Theater“.

Er gastierte auf den wichtigsten Kabarett-Bühnen des Landes, u.a. im Düsseldorfer „Kommödchen“, im „Pantheon-Theater“ in Bonn, im „Mainzer Unterhaus“, im „Schmidt-Theater“ und der „Kampnagel-Fabrik“ in Hamburg und in der „Blauen Biwel“ in Koblenz.

Inzwischen ist Sebastian Krämer auch in Hörfunk und Fernsehen präsent, zuletzt mit einem Gastauftritt in den Comedy-Reihen des WDR „Night-Wash“ und „Mitternachtsspitzen“ und in „Ottis Schlachthof“.

Nach dem Gewinn des „German International Poetry Slam“ in der Hamburger Markthalle ist er auch an den wichtigen Stätten der deutschen Performance-Poetry-Szene präsent, u.a. in München und Darmstadt.

Seinen eigenen – im November 2002 gegründeten – Poetry-Slam im Berliner „Scheinbar-Varieté moderiert er monatlich gemeinsam mit Marco Tschirpke.

Richard Rogler führte Regie in der Produktion des Duos „Ars Flokati“ (Sebastian Krämer mit Hagen Damwerth), Ars Flokati gastierte drei Wochen im Kölner „Senftöpfchen“.

Der Herbst 2003 brachte das erneute German-Poetry-Slam-Championat und, als weitere Auszeichnung, den Ersten Preis beim „Bundeswettbewerb Gesang“ in der Sparte Chanson.

Als aktuelle Cds sind greifbar: „Sebastian Krämers Schule der Leidenschaft“ (tacheles!/Roof Music) und „Ich´n Lied, du´n Lied (mit Marco Tschirpke, Reptiphon).

Neben der Tätigkeit auf der Bühne arbeitet Sebastian Krämer als freier Schriftsteller, er hat Texte in diversen Anthologien veröffentlicht.

Die Seer

Die Ursprünge der „Seer“ liegen im Salzkammergut, im Ausseerland. Der Initiator war Fred Jaklitsch, der mit der Band „Joy“ in den achtziger Jahren zuerst durch Österreich, dann durch Asien getourt war, noch heute erhält er Fanpost aus Korea.

Fred Jaklitschs musikalischer Hintergrund hatte eher nicht über die Grenzen des Salzkammergutes hinausgewiesen, sie sind tief in der Region des Grundlsees verankert, die Mutter hatte die klassische alpenländische Zither gespielt, im Dorfwirtshaus sang man „Gstanzln“.

So reflektiert der Name „Seer“ ganz einfach eine Eigenschaft, das Verankertsein in der Traditionstiefe eines der alpenländischen Seen, wobei Fred Jaklitschs Kunst darin bestand, seine internationalen Erfahrungen mit „Joy“ und die tiefe Eingebundenheit in die lokale Tradition zu verschmelzen, bis heute hat er die Verantwortung für die Band im Ganzen übernommen.

1995 verteilt Fred Jaklitsch eigenhändig 100 Exemplare der ersten selbsthergestellten MaxiCD im heimatlichen Umfeld, im Herbst 1996 kommt es dann zur eigentlichen Gründung der Band.

Der Erfolg gab der Gruppe von Anfang an recht.

Die 2002 erschienene erste CD „Junischnee“ hält sich mehr als zwei Jahre in den österreichischen Charts.

Die CD „Übern Berg“ setzt den Erfolg der ersten Produktion fort, längst ist die Formation über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt geworden, als Die Seer im August 2004 zu einem Open Air am Grundlsee einladen, kommen 12 000 Menschen aus ganz Europa.

Geht man vom Verkauf ihrer CDs aus, dann sind „Die Seer“ die erfolgreichste österreichische Band der letzten Jahre, es sind zehn CDs und eine DVD erschienen, die z.T. durch Doppelplatin, Platin und Gold ausgezeichnet wurden.

Zahlreiche Auszeichnungen wurden der Gruppe bis heute zuteil, darunter der „Amadeus Austrian Music Award“ (mit „Junischnee“).

Zehn Musiker haben sich zu den „Seern“ zusammengefunden:Fred Jaklitsch (Bandleader, Komponist, Texter, Gitarre, Gesang und Gründer, seit 1995), Sassy Holzinger (Gesang, seit 1996), Astrid Wirtenberger (Gesang), Manfred Temmel (E-Gitarre, Moderation und Gründungsmitglied, seit 1996), Spitz Hampel (Gesang und Gründungsmitglied, seit 1996), Jürgen Leitner (Steirische Harmonika, seit 1999), Alois Huber (Keyboard, seit 2000), Thomas Eder (Gitarre, seit 2003), Franz Rebensteiner (Bass, seit 2001) und Wolfgang Luckner (Schlagzeug, seit 1998). Alle Mitwirkenden brachten Vorerfahrungen aus Jazz- oder Rockformationen mit, so kommt Sassy Holzinger aus der Country-Szene, Fred Jaklitsch und Manfred Temmel aus der Popszene, Spitz Hampel entstammt der traditionellen Volksmusikszene, Astrid Wirtenberger wirkte in einer Rockband mit.

 

 

Bodo Wartke

Klavierkabarett in Reimkultur - so bezeichnet Bodo Wartke seine Kunst der Unterhaltung: schmissige Lieder mit exzellent gereimten Texten voller Wortwitz, zu denen er sich selbst souverän am Klavier begleitet.

Am 16. November 1996, im Alter von 19 Jahren, gab er sein erstes abendfüllendes Konzert in seiner damaligen Schule. Seitdem hat er zahlreiche Preise gewonnen, darunter die namhafte „St. Ingberter Pfanne“ samt Publikumspreis, den Thüringer Kleinkunstpreis, den 1. Preis beim „Bundeswettbewerb Gesang“ und nicht zuletzt den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte „Chanson“ im Jahre 2004.

Sein erstes abendfüllendes Programm „Ich denke, also sing' ich“, für das er auch den Deutschen Kleinkunstpreis erhielt, erschien 1998 zum ersten Mal auf CD. Bis heute tritt er damit im gesamten deutschsprachigen Raum auf - einmal sogar im Goethe-Institut in Hong Kong.

Im September 2003 hatte sein zweites Programm "Achillesverse" Premiere und im November 2006 sein drittes: „Noah war ein Archetyp“.

Bodo Wartke wirkte bereits in mehreren Varieté-Shows als Conférencier mit wie im Chamäleon-Varieté in Berlin oder in der sehr erfolgreichen „United Slapstick Show 2000“.

Seit 2006 moderiert er das jährlich stattfindende open-air-Konzert „Songs an einem Sommerabend“, das vom Bayrischen Rundfunk im Radio und im TV übertragen wird.

Wenn er Zeit hat, wirkt Bodo Wartke an größeren Musik-Theater-Projekten mit: Für eine Hamburger Inszenierung von „Unter dem Milchwald“ (Dylan Thomas) war er Komponist und musikalischer Leiter. Auf „Orpheus in der Unterwelt“ (J. Offenbach) verfaßte er ein neues deutsches Libretto. Erstaufführung dieser Operette war im Sommer 2003 in Norderstedt.

Bodo Wartke studierte Klavier und Gesang an der Universität der Künste in Berlin, wo er nach wie vor lebt – sofern er nicht gerade im Zug sitzt und zu seinem nächsten Auftritt fährt.

 

Der singende Tresen

Ende 2000 wurde Der singende Tresen von Manja Präkels (Texte/Gesang), Matthias Rolf (Gitarre) und Holger Hutt (Akkordeon) gegründet. Kurze Zeit später kamen Kontrabaß (Benjamin Hiesinger) und Klarinette und Piano (Thorsten Müller) hinzu.

Die Gruppe konzertierte erstmals im Rahmen des – von Manja Präkels initiierten – Erich Mühsam Festes – zu Ehren des großen anarchistischen Dichters - Mitte Juli 2001.

Im Herbst des gleichen Jahres begann die Formation, regelmäßig in der wöchentlichen Show für Politik, Literatur und Chanson von „Dr. Seltsams club existentialiste“ aufzutreten. An den Programmen wirkten u.a. der Satiriker Markus M. Liske und wechselnde Gäste, wie Pierre Pouget, Jens-Paul Wollenberg, Uta Pilling u.a. mit.

Im Jahr 2002 erhielt Manja Präkels den Liedermacherpreis „Goldene Hoyschrecke“.

Das Jahr 2004 brachte der Gruppe eine Einladung zum „Festival Musik und Politik“ in Berlin, mit ihrem Programm „Freier Fall für freie Bürger“, mit „Der etwas andere Heimatabend“ wurde sie zum „Festival des politischen Liedes“ im österreichischen Weißenbach eingeladen. Im gleichen Jahr erschienen Manja Präkels „Tresenlieder“ als Buch im Verlag „Edition AV“, eine Veröffentlichung, die der Autorin im folgenden Jahr das „Alfred Döblin-Stipendium“ der Akademie der Künste einbrachte.

Im Jahr 2004 erschien mit „Sperrstundenmusik“ die erste offizielle CD der Gruppe auf dem Markt, sie wurde nach ihrem Erscheinen zur „CD des Monats“ gekürt.

Der Titel der CD spiegelt die Atmosphäre wider, die für die Lieder und Programme der Gruppe charakteristisch ist, die Stimmung des Prenzlauer Berges in Berlin mit seinem sozialen Tableau, mit der alltäglichen Begegnung von Kunst, Multikulti, sozialer Sprengkraft, Individualisten, Altexistenzialisten und Sozialromantik. Einen Schwerpunkt des kritischen Potentials der Gruppe bildet die immer neue Auseinandersetzung mit dem Deutschland der Nachwende.

So entzieht sich die Musik der Formation gängigen Klischees, sie provozierte vielmehr in der kurzen Zeit ihres Bestehens neue Labels, wie „Accousticfolkpunk“, „Anarchochanson“, „Chanson réalisté“ und „Klezmerblues“.

Anerkennung fand das sozialkritische Potential der Gruppe durch die Förderung ihres Bühnenprogrammes durch den „Aktionsfonds für Toleranz und Demokratie“.Manja Präkels vielseitiges Talent drückt sich auch in ihrer Profession als Puppenspielerin des „Theater Vagabund“ aus, natürlich stammt die Bühnenmusik des Theaters von Manjas Combo.

Die aktuelle Besetzung des „Singenden Tresen“ wird unterstützt vom Weltmusiker und experimentellen Gitarristen Pierre Pouget aus dem Umfeld des Dramatikers und Regisseurs Tabori und natürlich von Markus M. Liske, der Zwischentexte schreibt, als Organisator fungiert und der selbst im Rahmen des Programmes auftritt. Seit dem Liedermachertreffen in Hoyerswerda verbindet die Formation eine enge Zusammenarbeit mit den Leipzigern Uta Pillig und Jens-Paul Wollenberg. Die aktuelle Combo-Formation besteht aus Manja Bräkers, Matthias Rolf, Torsten Müller und Benjamin Hiesinger.

Im März 2007 erschien die aktuelle CD „Clowns im Regen“.

 

Tom van Hasselt

Tom van Hasselt wurde 1978 in Düsseldorf geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Korschenbroich am Niederrhein.

Während seiner Gymnasialzeit sammelte er erste Bühnenerfahrungen in schulischen Theatergruppen, in der Musical-AG und der Kabarett-AG seines Gymnasiums.

Nach dem Abitur nahm Tom van Hasselt Klavier- und Schlagzeugunterricht und errang erste Erfolge bei den Wettbewerben „Jugend musiziert“ und „Jugend komponiert“. Am Kulturforum in Neuss schlossen sich ein Chansonkurs bei Tina Teubner und ein Stand-Up-Comedy-Kurs bei Frank Küster an.

Zwischen 1997 und 2002 lebte van Hasselt in Köln, nach der Beendigung seines Zivildienstes nahm er in der Domstadt Studien der Musik an der Musikhochschule und der Philosophie an der Universität auf.

Im Jahre 2000 belegte er den Popkurs an der Schule für Musik und Theater, Hamburg.

Im November 1997 stellte er sein erstes abendfüllendes Kabarettprogramm vor, mit dem er im „Ateliertheater“, Köln, im „Kommödchen“ in Düsseldorf, im „Chamäleon“ in Berlin und in den „Kammerspielen“, Hamburg, auftrat.

Im September des folgenden Jahres hatte sein Programm „Am Arsch des Jahrtausends“ Premiere in Mönchengladbach.

Zwei Erste Preise wurden ihm zugesprochen im Rahmen des „Bielefelder Kabarettpreises“ und im Rahmen des „Kabarett-Kaktus“, München.

Die GEMA sprach ihm ein Stipendium für das Textdichterseminar 1999 in Celle zu.

Im September stellt er sein nächstes Kabarettprogramm „Jenseits von Tuten und Blasen“ in Köln vor.

In der „Comedia Colonia“ konzertiert er mit der A-capella-Gruppe Wise Guys.

Seit März 2001 nimmt er am SAGO-Seminar für Liedermacher von Christof Stählin teil. Im gleichen Jahr folgen Nominierungen zum „Prix Pantheon“, zur „St.Ingberter Kleinkunstpfanne“ und zum „Chansonwettbewerb Zarah“ in Frankfurt.

Im Oktober 2001 hat sein neues Programm „Lauter Liebe Lieder“ in Köln Premiere.

Ab dem Jahr 2002 setzt Tom van Hasselt sein Studium in Berlin fort, daneben nimmt er Gesangsunterricht bei Robert Cunningham und Sprechunterricht bei Rainer Wolf.

Im Mai 2002 startet er sein Programm „Die Globetrottel“ mit Harry Heib.

Ein zweiwöchiger Meisterkurs für Sänger bei Norma Enns führte ihn nach Montepulciano. Im Oktober des Jahres folgt das Soloprogramm: „Ich singe was, was Du nicht singst“.

Die Vereins- und Westbank spricht ihm den Sonderpreis im Rahmen des „Jugend-kulturell-Förderpreises“ 2002/3 zu. 2004 schließt er das musikwissenschaftliche Studium mit Examen in Berlin ab. Anfang 2005 wird die Band „Die Fantasten“ aus der Taufe gehoben.

Tom van Hasselt hat bisher drei CDs herausgebracht: „Lieder eines arbeitslosen Philosophen“, „Ich singe was, was du nicht singst“ und „Am Arsch des Jahrtausends“.

Anna Piechotta und Band

Geboren wurde Anna Piechotta 1981 in Heidelberg, sie wuchs in Cochem an der Mosel auf.

Im Alter von 13 Jahren begann sie ihre ersten Songs zu schreiben, mit 15 Jahren war sie in einschlägigen Kreisen bereits so bekannt, daß sie zu einem Workshop für Liedermacher auf die Burg Waldeck eingeladen wurde, einer ihrer Songs landete als exemplarisches Anschauungsmaterial auf einer CD ROM.

1997 wurde sie in Berlin Preisträgerin des bundesweiten Wettbewerbs „Jugend komponiert“.

Nach einer erneuten Teilnahme auf der Burg Waldeck im Jahre 1998 wurde sie Preisträgerin des landesweit ausgetragenen Wettbewerbs „Bunte Bühne“.

Während ihrer Schulzeit sammelte sie vielfältige künstlerische Erfahrungen als Sängerin in einer Rock-Band, einer Jazz-Combo und einer Big-Band.Erste Solokonzerte gab sie außer in ihrer Heimatstadt in anderen größeren deutschen Städten, ein Konzert führte sie sogar nach Irland, ein Austauschaufenthalt in Chile bot ebenfalls Gelegenheit zu einem Solokonzert.

Der SWR und das Deutschlandradio sendeten Anna Piechottas erste Radio- und TV-Auftritte

Nach dem Abitur im Jahre 2001 nahm sie in Köln das Studium der Musikwissenschaften und der Germanistik auf. Ein Jahr später wechselte sie nach Hannover zur Hochschule für Musik und Theater, um sich dort im Hauptfach Jazz/Rock/Pop-Gesang einzuschreiben.

Während des Studiums setzte sie ihre Soloprogramme fort und wirkte als Sängerin im Jazzchor „Vivid Voices“ mit und in der Big Band „S´coolmasters“.

Im Jahre 2003 errang sie den dritten Preis des bundesweiten Wettbewerbs „Song Live Creative Pop“ in Hamburg.

2004 war es dann soweit, Anna Piechotta gründete ihre eigene Band, im Dezember desselben Jahres erschien die erste CD: „Sinnflut“.

In ganz Deutschland konzertierte Anna Piechotta mit ihrer Band, im August 2005 gewann die Formation den Zweiten Preis beim norddeutschen „Sixpack-Band-Contest“, im gleichen Jahr wurde sie Mitglied in Christof Stählins SAGO, ebenfalls 2005 studiert sie Germanistik in Hannover.

2006 erschien die zweite CD „Reden oder Küssen“, parallel zum Germanistikstudium beginnt sie ein Diplom-Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Romy Camerun, im „Stuttgarter Chanson & Liederwettbewerb“ erringt sie im vergangenen Oktober den Dritten Preis und wird mit dem „Troubadour“ ausgezeichnet.

Holger Saarmann

Geboren wurde er 1971 in Hagen/Westfalen, in ein vielfältig musizierendes familiäres Milieu, in dem Volks- und Kunstlieder, Operettenmelodien, Chopin-Etuden, Schlager und Beat heimisch sind, das Sammeln von Tonträgern mit originalen Aufnahmen der Musikliteratur wird ihm bald schon zur Leidenschaft.

Während des zweiten Lebensjahrzehnts nimmt er Klavierunterricht bei Bertrand Walther in Colmer und Ortwin Stürmer in Lörrach, in Bad Bentheim unterrichtet ihn Klaus Rudolph in der klassischen Gitarre.

Nach Abitur und Zivildienst kommt er zum Lehramtsstudium der Musikpädagogik und Germanistik nach Bamberg, in die fränkische Bischofstadt fühlt er sich auch später immer wieder zurückgezogen.

Nach Gesangsausbildung bei Anja Schwab und Verena Vogt und Gitarrenunterricht bei Gernot Hammrich, wird er selbst beruflicher Gitarrenlehrer, trägt seine musikalischen Erfahrungen auch seit 1994 auf die Bühne, wird in Bamberg schauspielerisch tätig beim „Fränkischen Theatersommer“ und im Kindertheater „Chapeau Claque“, inszeniert schließlich selbst den Amphitryon mit den „Hiobsboten“ in der Bischofstadt.

Eine zweite Verwurzelung erfährt Holger Saarmann in der Landschaft der Britischen Inseln, die er lieben lernt, sie hat er sich ebenso mit dem Fahrrad erobert, wie das Baltikum und Ostdeutschland.

Es folgen schriftstellerische und journalistische Tätigkeiten, schließlich findet er einen dritten Mittelpunkt am Prenzlauer Berg in Berlin, wohin er 2001 umzieht.

In Berlin tritt er regelmäßig als Solist auf und ist in Gemeinschaftsprojekte involviert.

Sein Verhältnis zur künstlerischen Szene in Berlin bleibt dabei durchaus zwiespältig, er betrachtet die Hauptstadt als Herausforderung, angesichts der Überfülle von künstlerischen Aktivitäten und der Gewöhnung der Berliner an ein ständig abrufbares Veranstaltungsangebot. Im Jahr seines Umzuges wird er zum Viljandi-Folkfestival nach Estland eingeladen.

An den Universitäten von Heidelberg, Bayreuth, Magdeburg, Frankfurt a.M. und Bielefeld gibt er Konzerte und übt eine Seminartätigkeit aus im Rahmen internationaler Sommerkurse.

Seit 2005 ist er Mitglied und Schüler in Christof Stählins Lied- und Lyrik-Akademie SAGO.

Seine erste CD (Hüt dich, schöns Blümelein) entstand – vor dem Vorbild Wolf Biermanns und Bruce Springsteens „Nebraska“ – ganz handwerklich im eigenen Wohnzimmer in Bamberg. Die Lieder entstammen großenteils den Musiktraditionen zwischen 1500 und 1850, der Titel wurde einem Regensburger Lied aus dem Dreißigjährigen Krieg entlehnt.

Die CD spiegelt Saarmanns Interesse an den Wurzeln und Traditionen hinter den Liedern, auch jenen ihrer sprachlichen Gestalt. Die CD ist nur über Holger Saarmann direkt oder während der Konzerte zu beziehen.

Nach weiteren CD-Produktionen erscheint 2006 „Winnetou ist ein Christ... – Lieder, so deutsch wie der Wilde Westen“. Im Mittelpunkt steht hier das Interesse am Liedgut deutschsprachiger Amerika-Einwanderer, das bis in die Mitte des 20. Jhrh. seine deutschsprachige Prägung bewahrt hat – gemeinsam mit Vivien Zeller (Violine).

Ebenfalls im Jahr 2006 kommt „So küsste mich meine Friseuse“ heraus.

Aluna

Verwurzelt ist das Aluna in Südtirol, besieht man sich die Selbstcharakteristiken der vier Mitwirkenden, dann werden die engen Bezüge zu Italien, auch zu Frankreich spürbar, die Sprachen ihrer Lieder machen die besondere Beziehung zum romanischen Sprachraum spürbar, spiegeln aber auch die Brückenfunktion Südtirols zwischen der Nord- und der Südhälfte Europas wider.

Die Combo setzt sich zusammen aus Umberto Carrescia, Zeno Braitenberg, Hartwig Mumelter und Gregor Marini.

Die Künstler begleiten ihre vier perfekt harmonierenden Stimmen nur mit einer Bratsche, zwei Gitarren und einem Kontrabass, so entsteht ein ausdrucksstarkes und unverwechselbares Klangbild.

Der Name der Formation kann getrost als Programm verstanden werden:

Er bezieht sich zurück auf die utopische kleine Exilwelt dreier Indiogruppen, die sich vor den spanischen Eroberern auf die höchsten Gipfel Columbiens zurückgezogen hatten, in der ganz eigenen Philosophie, die sie dort entwickelten, steht „Aluna“ für die „Seele“.

In ihrem bewußten Rückgriff auf Titel wie: „Cucurrucucu Paloma“, „La canzione di Marinella“ und „Bay mir bistu sheyn“ rekurriert die Formation bewußt auf Lieder, die ihrerseits dem Eintagscharakter und der flüchtigen Gültigkeit entzogen erscheinen, tiefgreifende Verwurzelungen, vielleicht sogar ein wenig archaisch anmutende Assoziationen zu wecken vermögen.15 dieser zeitlosen Titel haben „Aluna“ auf ihrer CD „Die Liebe kommt, die Liebe geht“ eingespielt, in der dieser Formation eigenen Eindringlichkeit.